Noosa …
ist eigentlich eine übergeordnete Bezeichnung für mehrere Vororte im Nordosten der Sunshine Coast in Queensland. Hierzu zählen Noosa Heads, Noosaville, Tewantin, Noosa North Shore, Sunshine Beach, Sunrise Beach, Castaways Beach, Marcus Beach, Peregian Beach, Coolum sowie ein paar Orte im Hinterland.
Wir waren sehr gespannt vom Mythos Noosa Heads mit seinen weltberühmten Pointbreaks für Longboarder. Wir sind sehr zeitig in Bundaberg aufgebrochen und kamen gegen 11h in Noosa Heads an. Wir sind direkt zum Headland durchgefahren und fanden glücklicherweise ohne suchen einen Parkplatz. Was wirklich wie ein sechser im Lotto ist.
Es war kurz nach Ostern und alle sagten uns, es wird so voll sein, dass ihr nicht einmal einen Platz zum stehen für den Bus finden werdet. Allerdings war der Wetterforecast derart mies angekündigt, das es einigermaßen ok war. Die Campgrounds waren leer und die Lineups auch (leer bedeutet… 20 bis 30 Leute pro Point). Aber bei Ankunft war die Tide nicht von Vorteil und so entschieden wir uns den Coastalwalk zu machen.
Ein wirklich schöner (ca. 10km) Track an der Küste entlang zu den open Beaches und zurück durch den Regenwald. Im Vergleich zu Byron Bay definitiv mehr Natur direkt im Ort, wenn man das so sagen kann.
Die Surfspots sind super gelegen mit den einzelnen Points die sich schon so zauberhaft lesen, wie First Point, Little Cove, Tea Tree Bay usw. surften sich auch genauso liebevoll. Eine echt tolle Welle, schnell und steil. Aber das ist ja auch immer Geschmacksache.
Ich verabredete mich mit Arne zum Surf und wir gingen in Tea Tree Bay raus. Der Fußmarsch von 10-15min. die Küste entlang mit den Brettern unterm Arm, kann bei sommerlichen Temperaturen etwas anstrengend sein. Jedoch wird man dafür mit einem Lineup beschenkt, welches um ein vielfaches leerer ist als zum Beispiel am Mainbeach oder dem Firstpoint. Wir waren sieben Leute und hatten richtig viel Spaß. Es waren echt tolle Wellen mit netten Leuten auf dem Wasser. Eigentlich das erste Mal, dass ich alle Leute lachen gesehen habe.
Aber schon verrückt welche Attitüde hier sonst auf dem Wasser angesagt ist. Tätowierte Hipster mit glatthaut Neoprenwesten (die werden natürlich offen getragen, weil es cooler ist) oder die bis zum Anschlag geschminkten und einparfümierten Bikini Surfgirls (die sich den String derart tief im Hintern versenken, dass es schon wehtun muss). Dann hört man Leute, die stolz auf Ihre Kinder (Töchter) sind, weil sie so hübsch sind und somit allen reindroppen dürfen. Und angeblich freuen sich dann auch alle darüber. Ich wäre auch komplett am Ausflippen vor Freude, wenn mir ein parfümiert, geschminktes BikiniGirl in die Welle droppt.
*winkewinke* jemand zu Hause da oben ????
Aber hier und heute waren die Hipster anscheinend noch im Bett. Ich bin froh, dass ich es mal so erleben durfte.
Der Ort selbst ist für mich die totale Touristen Hochburg und erinnert auch wieder stark an Florida. Viele Marinas und kleine Kanäle durchziehen den Ort. Große Villen mit Bootsanlegern und viele Standup Paddler bestimmten hier das Bild. Ein Ort, in dem das Geld zu Hause ist, beziehungsweise Urlaub macht. Schickilacki halt, aber mit Stil.
Nach 3 Tagen Noosa fuhren wir noch zu Arne, der bei einem Kunsttischler im Hinterland untergekommen ist. Ein wirklich inspirierender Ort mit tollen Persönlichkeiten. Ross Annels, ein Wood Artist,
der hier im Hinterland von Noosa seine Kunstwerke erstellt und in die ganze Welt verkauft. Auf seinem verwunschenen Anwesen zeigte er uns seine Werkstatt und erzählte uns von seinen Projekten
(bei einer leckeren Tasse Kaffee, der vermutlich Beste den ich je hatte !). Er ist einer der wenigen Australier, die sich auch denjenigen Menschen widmen, denen das Land hier wirklich gehört,
nämlich den Aboriginals. Gerne hätte ich an einem seiner Workshops teilgenommen und mehr über ihn und das Leben hier erfahren. Aber Byron Bay was calling, da ich hier ein kleines Filmprojekt
angenommen hatte. Viel Zeit blieb ja nicht mehr. Nur noch 4 Wochen.
Guckt doch mal auf seine Website und lasst Euch inspirieren —> Ross
Annels, Wood Artist
Er und seine Family werden mir jedenfalls sehr in Erinnerung bleiben, auch wenn man
ihn nur 2 Std. gesehen hat und sich austauschen konnte. Wir sattelten auf und ritten unseren Toyota wieder Richtung Süden nach Byron Bay.
Hipster hin oder her. Noosa hat uns wirklich gut gefallen, aber irgendwie hängt mein Herz an Byron. Wir haben in Byron Bay auch so tolle Freunde gefunden, dass man alles andere ausblenden kann, was einem sonst so “störend” vorkam. Denn wenn man die richtigen Menschen um sich hat, ist es egal wo Du bist auf dieser Welt.
Hier noch ein paar Handybilder von Noosa. Ich habe hier die dicke Kamera nicht durch den Nationalpark tragen wollen
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